Beitragsbild_Makrofotografie

akrofotos sind faszinierend und zeigen eine Welt, der man im Alltag nicht viel Beachtung schenkt, da sie mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen ist. Aber es lohnt sich, die Herausforderung Makrofotografie anzunehmen und sich mit den kleinen Dingen der Natur und des Alltags genauer zu beschäftigen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Makrofotografie?

Makrofotografie ist im Prinzip „Fotografieren ohne Sicherheitsabstand“. Denn statt Objekte oder Gegenstände im Ganzen abzulichten, rückt der Fotograf seinem (Foto-)Objekt der Begierde auf die Pelle und konzentriert sich auf einen Ausschnitt. Der Fokus des Fotografen und der Kamera liegt bei der Makrofotografie auf den kleinen feinen Details – meist als Vergrößerung beziehungsweise in Großaufnahme – die mit dem bloßen Auge nicht direkt wahrgenommen werden können.

Manchmal lässt sich auch nicht direkt auf den ersten Blick erkennen, welcher Gegenstand eigentlich fotografiert wurde. Aber genau das ist das Spannende daran. Denn durch diese bewusste Veränderung des Blickwinkels und die Vergrößerung können faszinierende Fotos von alltäglichen Objekten und Gegenständen entstehen. Aus der Nähe betrachtet sieht vieles doch anders aus und lässt sich noch einmal ganz neu entdecken.

Typisch Makro: kleine Details ganz groß

Nehmen Sie doch mal eine Blume mit Ihrer Kamera genauer in Augenschein. Je mehr Sie sich damit beschäftigen, je länger und näher Sie diese Objekte betrachten, desto mehr Details werden Sie wahrnehmen. Sie werden merken, dass es so viele Kleinigkeiten gibt, die es Wert sind groß in Szene gesetzt zu werden: feine Farbübergänge, zierliche Staubblätter oder zarter Blütenstaub.

Doch nicht nur Blumen und Pflanzen sind beliebte Makro-Motive. Die Natur hat noch mehr zu bieten – zu jeder Jahreszeit: Morgentau auf den Blättern im Frühling, satte Blumenpracht im Sommer, buntes Herbstlaub sowie Eiskristalle an Gegenständen im Winter bringen die Kreativität immer wieder neu in Schwung. Auch natürliche Oberflächen wie Holz oder Stein können im Makro ganz spannend aussehen.

Typische Makrofotos sind auch Aufnahmen von Insekten, die auf einer Blüte sitzen. Zugegeben eine Herausforderung vor allem für Einsteiger. Denn diese kleinen Tierchen schwirren oder fliegen meist schnell umher und warten nicht, bis die richtige Kameraeinstellung gefunden ist und der Auslöser getätigt wurde. Hier ist Geschick und Geduld gefragt.

Doch wenn es gelingt, eine Biene oder einen Schmetterling auf Augenhöhe zu fotografieren und den filigranen Körperbau und die geschmeidigen Flügel einzufangen, dann ist das auf jeden Fall ein besonderes Erfolgserlebnis. Auch mit Detailaufnahmen einer Hundeschnauze oder eines Katzenauges ergeben sich neue, außergewöhnliche Perspektiven für Fotografen. Die bunte Regenbogenhaut eines menschlichen Auges als Makro fotografiert, kann ebenfalls aufregend wirken.

Makroaufnahme Auge
Im Makro-Modus sind die feinen Farbnuancen und Schattierungen der menschlichen Iris besonders gut zu erkennen.

Oder Sie betrachten alltägliche Gegenstände wie Buntstifte einmal genauer auf diese Weise. Im Makro-Modus fotografiert können Sie diese Objekte bewusst ein wenig verfremden oder künstlerisch darstellen. Nutzen Sie die Makrofotografie, um Ihre Produkte von einem ganz anderen Winkel zu präsentieren.

Mit diesen Nahaufnahmen können Sie die Qualität von Materialien oder Artikeln im Detail zeigen. Schließlich werden durch die vergrößerte Darstellung Elemente deutlich sichtbar, die für das bloße Auge meist nicht zu sehen sind. In Kleinigkeiten liegt meist aber der (Qualitäts-)Unterschied. Nehmen Sie beispielsweise die Naht eines edlen Polstermöbels mit einem Makro-Objektiv auf und vergleichen Sie diese mit der Naht einer günstigen Couch – hier wird hochwertige Verarbeitung sichtbar.

Tipp: Seien Sie kreativ und inszenieren Sie bekannte Gegenstände durch die starke Vergrößerung einfach einmal anders. Makrofotografie ist perfekt dazu geeignet. Sie können Makrofotos Ihrer Produkte auch als kleine Bildrätsel im Stil von „Was ist das?“ in Ihren Social-Media-Kanälen gekonnt in Szene setzen.

Trend „Lensball Fotografie“:

Makrofoto Lensball

Zugegeben, eine Glaskugel allein macht kein spannendes Foto. Aber Makrofotos mit dem sogenannten „Lensball“ liegen momentan voll im Trend. Ein schönes Motiv beziehungsweise eine schöne Umgebung kann durch den „Blick in die Kristallkugel“ noch einmal ganz besonders wirken und fordert Ihre Kreativität. Große Objekte oder Landschaften beispielsweise können so komprimiert auf einem Bild dargestellt werden. Bei der Aufnahme durch die Glaskugel steht das Motiv Kopf. Dies kann aber in der Nachbearbeitung angepasst werden. Dafür braucht man lediglich eine Vollglaskugel und ein Objektiv, mit dem man nah ran kann – also ein Makro-Objektiv.

Basis-Ausstattung für gelungene Makrofotos

  • Wechselobjektivkamera
  • Makro-Objektiv mit Festbrennweite zwischen 40 und 200 Millimetern
  • Stativ
  • optional: Fernauslöser oder Fernsteuerungs-App
Basisausrüstung Makrofotografie
Perfekt gerüstet für die Makrofotografie: Neben einem Makro-Objektiv sollten Sie auch ein Stativ und gegebenenfalls einen Fernauslöser einpacken, wenn Sie sich auf Motiv-Jagd begeben.

Wie gelingen nun diese vielfältigen Makrofotos? Basis für Ihre Makrofotografie-Ausstattung bilden eine Kamera und ein spezielles Makro-Objektiv. Wichtig ist, dass Sie über eine Kamera mit Wechselobjektiv verfügen – ob spiegellose oder DSLR-Kamera ist dabei egal.

Dreh- und Angelpunkt der Makrofotografie ist das Objektiv. Denn nur, wenn dieses dem Fotografen erlaubt, so nah wie möglich an sein Objekt heranzugehen, gelingen die Aufnahmen im Nahbereich. Mit anderen Objektiven kann es schnell mal passieren, dass sie ab einem gewissen Nahbereich nicht mehr scharf stellen beziehungsweise die Kamera nicht mehr auslöst. Wir empfehlen Ihnen, sich auf der Hersteller-Website umzusehen oder im Fotogeschäft Ihres Vertrauens beraten zu lassen – spezielle Makro-Objektive gibt es eigentlich für alle gängigen Kameramodelle.

Makro-Spezialobjektive gibt es in unterschiedlichen Festbrennweiten zwischen 40 und 200 Millimeter. Je größer die Brennweite, desto weiter kann das Objekt vom Fotografen entfernt sein – sprich, desto weniger wird ein empfindliches Objekt wie ein scheuer Schmetterling gestört – und desto teurer das Objektiv. Für den Anfang raten wir daher zu einer Brennweite von 50 Millimetern. Damit können Sie zwar keine Leoparden auf Safari einfangen, aber für Blumendetails sowie schicke Porträtfotos ist es bestens geeignet.

Alternative zu teuren Makro-Objektiven: Für Sparfüchse oder alle, die sich erst einmal ausprobieren möchten, gibt es eine kostengünstigere Alternative für die Makrofotografie: Dank relativ günstigen Hilfsmitteln wie Zwischenringen oder Umkehrringen, können auch mit bestehenden Objektiven Makros erzeugt werden. Da wir hierzu keine Erfahrungswerte haben, gehen wir in diesem Artikel bewusst nur auf die Methode mit Makro-Objektiven ein.

Mit einer Lichtstärke von f / 2,8 verfügen viele Makro-Objektive – im Vergleich zu üblichen Objektiven – nicht über herausragende Werte und sollten daher eher bei guten Lichtbedingungen eingesetzt werden. Bei weniger guten Lichtverhältnissen kann diese kleine Schwäche bei Bedarf durch Verwendung eines Blitzes ausgeglichen werden. Eine große Rolle spielt zudem der Abbildungsmaßstab. Bei einem Makro-Objektiv sollte das Verhältnis bei etwa 1:1 oder 1:2 liegen – übliche Kameraobjektive liegen hier im Bereich 1:7 oder 1:9.

Hintergrundwissen: Abbildungsmaßstab

Der Abbildungsmaßstab beschreibt das Verhältnis zwischen der abgebildeten Größe eines Objekts und dessen realer Größe. Beim Verhältnis 1:1 wird der Gegenstand naturgetreu dargestellt, die Abbildung ist demnach genau so groß wie der Gegenstand selbst. Bei 1:2 wird der Gegenstand nur halb so groß dargestellt, wie er wirklich ist. Dies bedeutet, bei üblichen Objektiven wird der fotografierte Gegenstand bei einem Abbildungsmaßstab von 1:7 siebenfach verkleinert dargestellt.

Praktisch sind auch Objektive mit zusätzlichen Funktionen. Bei Objektiven mit Einschränkung der Fokussierung kann der Autofokus schneller arbeiten und auf das Motiv scharf stellen. Mit einem Stabilisator, der das Verwackeln minimiert, können Sie flexibler auf Motivjagd gehen und so auch mal „aus der Hand“ schöne Makrofotos realisieren.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie für mehr Stabilität auf ein Stativ zurückgreifen. Damit können Sie sich in Ruhe ein Plätzchen auf der Blumenwiese sichern, Ihr Objekt der Begierde gezielt anvisieren und sich auf die Lauer legen – für den perfekten Moment zum Auslösen. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie hier am besten zusätzlich einen Fernauslöser oder Sie funktionieren, wenn Sie eine WLAN-fähige Kamera haben, Ihr Smartphone mit einer App zur praktischen Fernbedienung um.

Tipp für die Tierfotografie:

Wenn Sie sich der Tierfotografie verschrieben haben, legen wir Ihnen die Investition in ein Tele-Makro-Objektiv mit einer Brennweite ab 100 Millimetern nahe. Günstig ist diese Anschaffung allerdings nicht. Aber, mit diesem teuren Objektiv gelingt es Ihnen, trotz Sicherheitsabstand, scheue oder schnelle Tiere vor die Linse zu kriegen.

Makrofotografie – wie alles, eine Sache der richtigen Einstellung

Mit der richtigen Foto-Ausstattung legen Sie die Basis für Ihre Makrofotos. Doch letztendlich ist ein schönes Makrofoto auch eine Sache der richtigen Einstellung. Denn nur, wenn ISO-Wert, Blende und Belichtungszeit für den Zweck richtig eingestellt sind, kann das Wunschmotiv gelingen. Wir empfehlen den manuellen Modus, um die Einstellungsparameter zu perfektionieren. Alternativ können Sie auch mit der Zeitautomatik fotografieren (Blendenvorwahl). Das Entscheidende bei der Makrofotografie ist die Blende, die Sie unbedingt manuell einstellen sollten. Denn mit der Blendeneinstellung können Sie den Schärfebereich, der bei Makro-Objektiven relativ klein ist, und den Fokus Ihrer Fotos stark beeinflussen und dadurch Ihre Aufnahmen interessanter machen.

Grafik_Blende
Die Darstellung Ihres Motivs wird von vielen Faktoren beeinflusst – die Blende spielt dabei eine übergeordnete Rolle.

Generell gilt: Je offener die Blende (kleine Blendenzahl), desto geringer fällt der Schärfebereich aus. Im Umkehrschluss nimmt die Tiefenschärfe zu, wenn die Blende geschlossen wird. Das Spiel von Schärfe und Unschärfe macht eine Makroaufnahme letztendlich interessant. Je nachdem, was Sie fotografieren wollen, empfehlen wir die Blende zwischen 2,8 und 8 einzustellen. Mit Veränderung der Blende verändert sich im Übrigen auch die Belichtungszeit: Beim Öffnen der Blende verkürzt sie sich, da mehr Licht auf den Sensor fällt. Beim Schließen der Blende verlängert sich die Belichtungszeit und es wird schwieriger ruhig aus der Hand zu fotografieren. Daher empfiehlt sich je nach Lichtverhältnis für scharfe Marko-Fotos ein Stativ in Anspruch zu nehmen.

Natürlich können Sie eine längere Belichtungszeit generell auch durch Erhöhung des ISO-Werts ein wenig ausgleichen. Für die Makrofotografie sollten Sie jedoch, zu Gunsten der Bildqualität, darauf eher verzichten. Denn durch hohe ISO-Werte verursachtes Bildrauschen wirkt bei einem Detailbild noch auffälliger und unschöner. Nutzen Sie daher Sonne und helles Tageslicht für Ihre Makrofotos und stellen Sie die ISO so gering wie möglich ein. Wir empfehlen einen Wert um 100 bis 200 ISO – in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen und der von Ihren verwendeten Digitalkamera.

Makrofotografie Kameraeinstellung
Die Kameraeinstellung ist für die Makrofotografie elementar wichtig. Nur wenn Blende, ISO-Wert und Fokus richtig eingestellt sind, gelingen Detailaufnahmen mit schönem Bokeh.

Um nun so nah wie möglich an Blumen, Insekten und Co. herauszukommen, sollten Sie auf den Autofokus (AF) verzichten und manuell fokussieren (MF). Da hat es die Kamera leichter zu fokussieren und auszulösen. Nutzen Sie, falls Ihr Objektiv diese Funktion bietet, die Limitierung des Fokusbereichs. Bei der genauen Kameraeinstellung kommt es jetzt darauf an, welches Objekt Sie vor der Linse haben und wie Sie sich Ihre Makrofotos wünschen. Makroaufnahmen leben vor allem vom Spiel mit Tiefenschärfe und Bokeh. Dadurch ergeben sich viele kreative Gestaltungsmöglichkeiten, die bewusst eingesetzt werden, um den Fokus auf das Hauptmotiv zu lenken. Auch in der Porträtfotografie wird dies oft verwendet.

Wir empfehlen Ihnen – unabhängig davon was oder wie Sie fotografieren – Ihre Fotos im RAW-Format aufzunehmen. Damit haben Sie im Nachhinein mehr Möglichkeiten das Bild anzupassen und Weißabgleich, Kontrast oder Belichtung verlustfreier zu bearbeiten.

Hintergrundwissen – scharf oder unscharf, das ist hier die Frage

Was ist Tiefenschärfe?

Makro TiefenschärfeLaut Definition wird der Bereich, in welchem ein Objekt scharf dargestellt wird, in der Fotografie als sogenannte Tiefenschärfe oder Schärfentiefe bezeichnet. Damit kann der Fotograf den Fokus eines Bildes auf ein Objekt oder ein bestimmtes Detail lenken.

 

Der Zauber des Bokehs

Makro BokehDas Bokeh ist ein Stilmittel in der Fotografie, mit dem der unscharfe Bereich eines Fotos bezeichnet wird. Ein schönes Bokeh kann einem Bild enorme Ausdruckskraft oder gar einen gewissen Zauber verleihen, da es den Blick des Betrachters auf einen bestimmten (Schärfe-)Punkt im Bild lenkt. Dieser Effekt kann generell mit allen Objektiven, die eine Verstellung der Schärfentiefe erlauben, erzeugt werden.

Makro BokehDas Bokeh ergibt sich vor allem aus der Einstellung der Blende: Mit offener Blende (kleine Blendenzahl circa 1,7 bis 2,8) verringert sich die Schärfentiefe und das Bokeh wird vergrößert. Eine geschlossene Blende (große Blendenzahl) sorgt dafür, dass Vorder- und Hintergrund scharf dargestellt werden. Auch Brennweite des Objektivs und der Abstand zwischen Fotograf und Motiv wirkt sich auf den Unschärfebereich aus. Je geringer der Abstand, desto größer die Unschärfe im Hintergrund und desto geringer die Tiefenschärfe. Probieren Sie es einfach aus und lassen Sie sich von der Wirkung von Tiefenschärfe und Bokeh überraschen.


Wie bereits erwähnt, hängt in der Makrofotografie viel von der Wahl der Blende ab. Um dies zu verdeutlichen, haben wir uns ein Motiv herausgepickt, welches wir mit unterschiedlicher Blendenzahl fotografiert haben. Unsere Beispielfotos sind mit dem Makro-Objektiv Lumix G Macro 1:2,8 / 30 ASPH. und einer Panasonic Lumix G070 entstanden. Wenn Sie ähnliche Bilder nachstellen möchten, bedenken Sie, dass Einstellungen und Ergebnis auch von Ihrer Kamera und Ihrem Makro-Objektiv ab.

Auf den Punkt gebracht: geringe Tiefenschärfe mit offener Blende (kleine Blendenzahl)

Wenn Sie mit einer kleinen Blendenzahl beziehungsweise mit offener Blende fotografieren, fällt der Schärfebereich relativ klein aus. Das macht es deutlich schwieriger, das Objekt rundum scharf darzustellen. Sie können mit dieser Blendeneinstellung nur sehr kleine feine Details in den Fokus rücken. Da die Belichtungszeit kurz ausfällt, können Sie bei guten Lichtbedingen aber auch einfacher mit der freien Hand fotografieren. Werden Sie kreativ und isolieren Sie einzelne kleine Fokuspunkte auf Ihren Fotos. Das Bokeh fällt hier relativ groß aus.

Makrofoto mit Blende 2,8
Das Motiv wurde hier mit Blende 2,8 fotografiert. Die Tiefenschärfe liegt auf den feinen Fasern der Feder, begleitet von einem zarten Bokeh. Der Hintergrund und sogar noch der linke Teil der Feder sind leicht verschwommen, was den Fokus auf die Feder lenkt.

Mehr Tiefenschärfe dank Blende 8

Wenn Sie die Tiefenschärfe erhöhen möchten und nicht nur ein klitzekleines Detail einfangen möchten, schließen Sie die Blende. Mit Blendeneinstellung 8 oder 9 erzielen Sie einen schönen Makro-Effekt, ohne auf ein samtes Bokeh verzichten zu müssen. Bei diesen Einstellungen mit einem niedrigen ISO-Wert werden Sie bereits merken, je nach Lichtverhältnissen, dass das Fotografieren aus der Hand schwierig wird. Nutzen Sie einfach ein Stativ oder schrauben Sie ganz leicht den ISO-Wert nach oben.

Makrofoto mit Blende 8
Dasselbe Motiv wurde nun mit Blende 8 aufgenommen. Man erkennt deutlich mehr Details der Feder. Sie setzt sich vom Hintergrund ab. Auch dieser wird ein wenig schärfer dargestellt. Ein schöner Bokeh-Effekt bleibt dennoch erhalten.

Brillante Tiefenschärfe auf allen Ebenen – mit Blende 22 (geschlossene Blende)

Mit geschlossener Blende verschwindet das Bokeh. Alle Ebenen, ob Vorder- oder Hintergrund sowie alles dazwischen, werden scharf dargestellt. Ohne Stativ wird das Motiv nur verwackelt und nicht wirklich scharf dargestellt.

Makrofoto mit Blende 22
Der Hintergrund ist mit Blende 22 deutlich, wenn auch etwas unscharf zu erkennen. Die Feder wurde komplett scharf dargestellt, das samte Bokeh ist verschwunden.

Wir empfehlen, vor allem Anfängern zu Beginn der Makrofotografie, ein und dasselbe Motiv mit verschiedenen Einstellungen abzulichten. So können Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wie sich Fokus und Schärfebereich verändern und besser herausfinden, was Ihnen gefällt. Übrigens: Meist werden die Unterschiede erst am großen Bildschirm deutlich. Nehmen Sie Ihre Kamera und probieren Sie einfach aus – Übung macht schließlich den Meister!

Unsere 5 Praxis-Tipps für coole Makrofotos

Sind Sie bereit, um die Welt der Makrofotografie zu entdecken? Dann gehen Sie raus in die Natur und halten Sie die Augen offen! Mit unseren fünf Praxis-Tipps sind Sie bestens gewappnet:

1) Perfekte Bedingungen: windstill und Sonnenlicht
Nutzen Sie Tageslicht und sonnige Tage für Ihre Makroaufnahmen. Denn gute Lichtverhältnisse sind immer das A und O in der Fotografie. Spielen Sie mit dem Licht und setzen Sie bewusst Gegenlicht ein, um beispielsweise die Struktur von Laubblättern perfekt in Szene zu setzen. Sie sollten zudem darauf achten, dass es windstill ist. Meist eigenen sich frühe Morgenstunden oder späte Abendstunden sehr gut. Zudem sind die Insekten, da sie Kaltblüter sind, zu diesen Zeiten träger und langsamer als zur warmen Mittagssonne.

2) Für den Anfang: Stillleben festhalten
Fangen Sie klein an. Bevor Sie sich auf die Lauer nach einer fleißigen Biene oder einem bunten Schmetterling legen, fotografieren Sie – für ein schnelleres Erfolgserlebnis – erst einmal Objekte, die sich nicht (großartig) bewegen. Nicht nur Blumen, sondern auch Wassertropfen oder Oberflächen bieten genug Möglichkeiten, kreativ zu werden.

3) Das Spiel mit der Schärfe
Nutzen Sie Tiefenschärfe und Bokeh bewusst und gestalten Sie Ihr Makrofoto nach Ihren Wünschen. Fotografieren Sie das Objekt der Begierde mit unterschiedlichen Blendeneinstellung und entscheiden Sie später am PC, was gefällt.

4) Zeit und Geduld
Die Kunst der Makrofotografie erfordert Zeit und Geduld. Selbst wenn alle Einstellungen stimmen, kann es sein, dass Sie auf den richtigen Moment zum Auslösen warten müssen. Nutzen Sie die Zeit mit Ihrer Kamera, um aus dem Alltag rauszukommen und Ruhe und Kraft zu tanken – sozusagen als meditativen Ausgleich.

5) Perspektivenwechsel
Auf viele Objekte schaut man eher von oben drauf – diesen Anblick kennt man. Bei der Makrofotografie geht es auch darum, neue Perspektiven zu entdecken und Blickwinkel zu verändern. Versuchen Sie daher mit Objekten auf Augenhöhe zu gehen oder Sie von unten oder der Seite zu fotografieren. Setzen Sie auch den oben erwähnten Lensball für kreative Bilder ein.

Bildnachweise:
Davis Hablützel from Pexels, George Becker, Subin, Pixabay / via Pexels;
Alexas_fotos, Comfreak Jonny Lindner, Skitterphoto Rudy and Peter Skitterians, jplenio Johannes Plenio / via Pixabay; LedyX, denniro / via Shutterstock; Lena Winter