Zum siebten Mal fand die Creative Paper Conference in München statt. Design- und Verpackungspreis-Sieger sowie pressfrische Papierneuheiten wurden am 25. und 26. Oktober in der Alten Kongresshalle München präsentiert. Unter den circa 30 Ausstellern aus der Papier- und Druckbranche war auch diedruckerei.de.
In diesem Jahr wurde zur Revolution aufgerufen! Und zwar zur analogen Revolution. Demnach konnte man auch in diesem Jahr auf der Creative Paper Conference, kurz CPC, diverse Veredelungen und Papierprägungen fühlen sowie über neue Verfahrens- und Verpackungstechniken staunen. Diese preisgekrönten Produkte und Trends waren zu entdecken.
Design trifft Haptik – Papierprägungen und Letterpress
Analog heißt auch anfassen, fühlen, spüren. Und das ist auf der CPC jedes Mal entscheidend. Der Papierhersteller Fedrigoni stellte eine Arbeit vor, die den German Design Award 2018 gewonnen hat. Ausgezeichnet wurde deren Buch „Card Nature & Highline“ in dem Chromosulfatkarton auf verschiedene Arten geprägt, bedruckt und veredelt wurde. Auch andere Kartonagen wurden verarbeitet und es entstand eine Arbeit, die sehr anschaulich zeigt, wie praxistauglich die spektakulären Prägungen eingesetzt werden können.
Ebenfalls spürbar und spektakulär einsetzbar ist die Druckkunst Letterpress. Diese prägeartige Drucktechnik ist längst in der Kreativszene angekommen – und die Begeisterung dafür scheint nicht abzunehmen. Bei dieser Technik werden Druckmotive tief in dickes Papier eingedrückt, sodass sie sich vom Papier abheben. Als Vertreter dieser Druckkunst war Letterjazz mit einer Vorstellung ansprechender Kundenprojekte vor Ort.
Umwelt wird großgeschrieben – Lederreste und Gras im Papier
Nachhaltigkeit war ein dominantes Thema auf Seite der Papierhersteller. So stellte Papier Union stellvertretend für Favini deren neue Upcycling-Papiermuster vor. Darin enthalten sind Papiere, die zu 25 Prozent aus Leder hergestellt wurden. Somit wurden Lederreste upgecycelt und in Papieren wiederverwendet. Optisch haben die eingefärbten Papiere von Favini den Charme von klassischem Recyclingpapier.
Die Firma Gmund präsentierte ebenfalls eine nachhaltige Neuheit: Die Papierlinie „Bio Cycle“ enthält Papiere, die beinahe zur Hälfte aus schnell nachwachsenden und 100 Prozent natürlichen Stoffen bestehen. So sind – zum Teil wortwörtlich – grüne Papiere entstanden, die aus Naturstoffen wie Gras, Stroh, Hanf oder Baumwolle hergestellt wurden.
Verpackungspreis-Sieger im multimedialen Packaging
Es wurden keine Printed electronics, wohl aber bedruckte Verpackungen mit LEDs und Displays präsentiert. Die Firma AudioLogo stellte Druckwaren von Produktverpackungen bis Karten vor, die durch ein integriertes Display beim Öffnen automatisch beginnen, ein Video abzuspielen. Ton oder reine Beleuchtung sind ebenfalls möglich. Mit ihrer Arbeit haben Sie den Deutschen Verpackungspreis 2018 in der Kategorie „Gestaltung und Veredelung“ erhalten.
War das revolutionär?
Die Themen Prägung, Nachhaltigkeit, Veredelung und integrierte Technik sind nicht erst seit kurzem wichtig in der Papier- und Druckbranche. Dennoch ist der Tenor aller Aussteller und Speaker ähnlich „revolutionär“: Wichtig sei es in unserer heutigen Zeit etwas umzudenken. Analoge Produkte wie Zeitungen, Broschüren oder Bücher sollten keinesfalls als Konkurrenz zu digitalen Gütern wie Onlineshops oder Webauftritten gesehen werden. Sie sind vielmehr sinnvolle Ergänzungen oder nach wie vor beliebter Ersatz. Denn die Wertigkeit von besonderen Prägungen, griffigem Papier und spürbaren Veredelungen überzeugt nach wie vor „in der echten Welt“ und lässt sich nun mal nur in der Hand halten und nicht am Bildschirm betrachten.
Eindrücke vom Event
Quellen:
