Die Postkarte begegnet uns in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Ob klassisch in DIN A6 oder DIN lang, mit Reisemotiven oder ausgefallenen Illustrationen und Sprüchen. Die Kärtchen sind so vielfältig wie ihre Wege zu uns und wie die Menschen, von denen wir die Nachrichten erhalten. Anlass genug, die über 150-jährige Geschichte der Postkarten etwas näher zu betrachten. Dabei schauen wir sinnbildlich in private Briefkästen, aber auch auf die Einsatzmöglichkeiten von Postkarten im Marketing.

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Postkarten

1870 gilt nach einer Pressemitteilung der Deutschen Post als die Geburtsstunde der „Correspondenzkarte“ in Deutschland (Norddeutscher Bund). Bei der Einführung am 25. Juni 1870 verkauften sich laut Stiftung Historische Museen Hamburg allein in Berlin 45.468 Stück. Ein Jahr zuvor druckte man in Österreich-Ungarn bereits die ersten Karten.

Eingeschränkter Versand

Zunächst ließen sich die Karten nur innerhalb des eigenen Landes verschicken. Bilaterale Abkommen ermöglichten zudem den Austausch mit einzelnen anderen Ländern. Wie schnell das neue Medium sich verbreitete, zeigte sich im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Deutsche Soldaten verschickten rund 10 Millionen „Feldpost-Correspondenzkarten“.

Erstmals mit Bildern

Zu ihrem heutigen Namen kam die „Postkarte“ übrigens im Jahr 1872. Im Juli desselben Jahres senkte die Post das Porto für die Karten auf die Hälfte des Briefportos. Dies sorgte für eine noch stärkere Nutzung der Postkarten. Gleichzeitig verzichtete die Post auf ihr Druckmonopol. Von nun an durften auch private Unternehmen Postkarten herstellen. Damit kamen erstmals Bildmotive auf die Vorderseiten der Karten.

Postkarten Geschichte: Erstmals Bilder auf Vorderseite

Mehr als 30 Jahre war die Vorderseite der Postkarten für den eigentlichen Text und die Rückseite ausschließlich für die Adresse vorgesehen. War also vorne drauf ein Bildmotiv, mussten die Schreiber ihre Texte drumherum platzieren.

Erst 1905 fand die Karte zu ihrer heutigen Anordnung der Elemente mit Text und Adresse auf der Rückseite. Diese Aufteilung ermöglichte längere Texte, auch wenn die Karten immer mehr mit Illustrationen und Bildern versehen waren.

Postkarten heute

Inzwischen blicken die Postkarten in Deutschland auf eine mehr als 150-jährige Geschichte zurück. Ihre besten Zeiten erlebte sie zwischen 1885 und dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918. In diesem Zeitraum wurden jährlich Milliarden Postkarten verschickt.

Heutige Zahlen bewegen sich laut der Deutschen Post im dreistelligen Millionenbereich. 2019 wurden beispielsweise 147 Millionen Kärtchen versandt, davon ein Großteil in den Sommermonaten Juni bis August. Die meisten Urlaubskarten aus dem Ausland kommen dabei aus Italien, Frankreich, Österreich, Spanien und der Türkei.

Zum 150. Jubiläum veröffentlichte Eurostat Zahlen zur Produktion. Demnach wurden in der Europäischen Union im Jahr 2019 knapp 60 Millionen Postkarten gedruckt. Dabei liegt Schweden mit einem Anteil von 24 Prozent auf Platz eins, gefolgt von Deutschland (23 Prozent) und Spanien mit 20 Prozent.

Postkarten im privaten Bereich

Trotz Messenger und Social-Media-Plattformen: Die Postkarten mit ihrer langen Geschichte kommen immer noch zum Einsatz – und zwar hauptsächlich in folgenden Funktionen.

Urlaubsgrüße

Für viele gehört es auch heute noch zum Urlaub, den Lieben daheim eine Ansichtskarte zu schicken. Ergebnis einer Studie von 2016 der L’TUR Tourismus AG, die 1.505 Verbraucher im Alter von 14 bis 60 Jahren befragte: Beeindruckende 78 Prozent nannten die Postkarte als ihr bevorzugtes Medium für Urlaubsgrüße. Weit abgeschlagen mit 36 Prozent Zustimmung landeten die Messenger auf Platz 2. Die Zahlen haben sich seither vermutlich etwas verändert, aber die Rangfolge dürfte ähnlich sein.

Glückwünsche

An allererster Stelle stehen hier die Geburtstagskarten, dicht gefolgt von Weihnachtskarten. Außerdem fallen in diese Kategorie auch Ostergrüße, Neujahrswünsche und Gratulationen zu privaten Anlässen wie Hochzeit, Jubiläum, Umzug, Genesung etc.

Einladungen

Zu großen Feiern wie einem runden Geburtstag oder einer Hochzeit lädt man in der Regel nicht einfach nur per Messenger oder E-Mail ein. Da ist eher eine schöne Einladungskarte angemessen. In den meisten Fällen kommt diese jedoch nicht als offen lesbare Postkarte beim Empfänger an. Vielmehr steckt die Postkarte (oder gleich eine elegante Klappkarte) in einem Kuvert und gilt damit postalisch als Brief.

Die sogenannte Save-the-Date-Karte hingegen landet oft in Gestalt einer Postkarte im Briefkasten der Eingeladenen.

Save-the-Date-Postkarte 

Für unser Postkarten-Design haben wir einen Hintergrund aus Fotolia verwendet, unsere neutrale Vorlage für die Postkartenrückseite sowie die kostenlose Pinselschrift „Selima“.

Andere Funktionen

Manche Postkarten bekommen einen Platz als Deko-Objekt: coole Karten mit einem witzigen Spruch, Kunstkarten, Karten mit außergewöhnlichen oder besonders schönen Motiven. Sie hängen dann am Kühlschrank, an der Pinnwand und in manchen Fällen sogar eingerahmt an der Wand. Gut machen sich solche Postkarten auch als Lesezeichen. Und verschicken lassen sich die Postkarten auch noch – einfach so an einen lieben Menschen.

Was schreibe ich nur?

Die Karte ist da – jetzt fehlt nur noch der Text? In unseren Vorlagen und Textbausteinen finden Sie zahlreiche Anregungen:

5 Einsatzmöglichkeiten für Postkarten im Marketing

Nicht nur im privaten Umfeld sind Postkarten mit ihrer langen Geschichte ein gern gesehenes Medium. Auch für Marketingzwecke eignet sich das Printmedium hervorragend:

1. Postkarten als Mailing

Es muss nicht immer der klassische Werbebrief sein. Besondere Aktionen zur Kundengewinnung, Kundenbindung oder Kundenrückgewinnung können auch mit Postkarten versandt werden. Während Werbebriefe in der Hauspost oft untergehen, stechen Postkarten – gerade in besonderen Formaten – aus der Masse heraus. Netter Effekt: Die Postkarten können gleichzeitig als Response-Element verwendet werden.

Tipp: Ab einer Auflage von 500 Stück können Sie für Druck und Versand ganz komfortabel unseren Mailing-Service nutzen.

2. Freecards im Umfeld der Zielgruppe

Freecards, also kostenlose Postkarten, liegen in öffentlichen Räumen wie Kneipen, Restaurants oder Bars zum Mitnehmen aus. Aber auch in Hochschulen und Universitäten oder auf Messen sind kostenlose Ansichtskarten immer wieder zu finden. Das Besondere an den Kärtchen: Sie werden auf den ersten Blick nicht als Werbung wahrgenommen. Aufgrund ihrer kreativen Gestaltung (z. B. mit überzeugender Botschaft) werden die Karten wie oben erwähnt meist sichtbar platziert, sodass sie und damit auch die Marke dahinter jederzeit präsent sind.

ohne_Rueckseite_OP-Postkarten

 

3. Postkarte als Anzeigen-Element

Haben Sie schon mal eine Zeitschrift durchgeblättert und sind dabei auf eine Postkarte gestoßen – lose oder auf eine Anzeige geklebt? Dann sind Sie entweder mit „Add a card“-Postkarten in Berührung gekommen, also mit Postkarten, die während der Zeitschriftenherstellung auf die Anzeige geklebt und vom Leser abgelöst werden können. Oder auf „See and Write“-Postkarten, die im Gegensatz zu den „Add a card“-Exemplaren einzeln eingeklebt werden. Eine andere beliebte Variante sind Postkartenbeihefter, die vor die Anzeige geheftet werden.

4. Postkartenaufkleber

Auch ein beliebtes Medium im Marketing-Mix sind Postkartenaufkleber. Auf den ersten Blick kaum von seinem klassischen Gegenstück zu unterscheiden, kann die Vorderseite abgezogen und auf einen Gegenstand geklebt werden. Die Rückseite steht für Ihren persönlichen Gruß zur Verfügung. Besonders werbewirksam sind beispielsweise schicke Aufkleber für Laptops und Aktentaschen.

Unser Tipp: Möchten Sie Postkarten selbst nicht als Response-Element verwenden, planen Sie einen Link auf Ihre Webseite zum Beispiel per QR-Code mit in die Gestaltung ein. Außerdem lassen sich Postkartenkampagnen wunderbar mit anderen Medien kombinieren: Wie wäre es beispielsweise mit einem passenden Poster?

5. Guerilla-Marketing mit Postkarten

Guerilla-Marketing ist eine sehr moderne Marketingform, die einen Überraschungseffekt als Ziel hat und eine hohe Aufmerksamkeit verfolgt. Verteilt oder versandt sollen Postkarten als Guerilla-Marketing-Maßnahme das abgebildete Thema primär ins Gespräch bringen, damit vom Empfänger aktiv nach weiteren Informationen gesucht wird.

Postkarten mit Geschichte selbst gestalten

Wunderschöne Postkarten können Sie auch selbst gestalten, wenn Sie kein Grafikdesignstudium absolviert haben. Mit unserem Online-gestalten-Editor können Sie kinderleicht kreativ werden:

Postkarten online gestalten

Sie wählen zwischen verschiedenen Layoutvorlagen, Farben und Schriften und laden dazu Ihre eigenen Bilder, Texte und Ihr Logo hoch:

Poskarten_Geschichten_online-gestalten

Falls Ihnen noch ein passendes Foto fehlt, werden Sie bestimmt etwas Passendes in der Bilddatenbank Shutterstock finden. Deren professionelle Fotos dürfen Sie nämlich für Ihre Gestaltung kostenfrei nutzen.

 

Dieser Artikel wurde erstmals am 17. April 2017 veröffentlicht und im Mai 2023 aktualisiert.