Das Et-Zeichen bzw. &-Zeichen (nicht zu verwechseln mit dem at-Zeichen!) wird auch Und-Zeichen genannt, andere kennen es als kaufmännisches Und-Zeichen oder als Kaufmanns-Und. Einfach gesagt, steht es für das Wort „und“. Die verschiedenen Bezeichnungen resultieren aus der Tatsache, dass das Zeichen häufig im geschäftlichen Umfeld bzw. in Firmennamen zum Einsatz kommt. Die Bezeichnung ampersand ist ebenfalls bekannt und stammt aus dem englischen.

Entstehung des Und-Zeichens

Bei dem Und-Zeichen handelt es sich um eine Ligatur, also eine Verbindung der Buchstaben „e“ und „t“ zu einer Glyphe. Die lateinische Bedeutung von „et“ lautet „und“, und über die Jahrhunderte hinweg hat sich so das &-Zeichen entwickelt und seinen eigenen Stil gefunden. Ursprünglich steht also der linke Teil des Zeichens für ein großes oder kleines E und endet in der im vertikalen oder horizontalen Strich des kleinen t. Erste Ausprägungen des Zeichens gehen zurück bis auf die Spätantike, in der das & nicht nur als „und“, sondern tatsächlich auch als Ersatz für die Buchstabenkombination „et“ zu finden ist. Nach einer längeren Pause während der Frakturschriften hat seit dem 19. Jahrhundert seinen festen Platz in der typografischen Welt gefunden. In den letzten Jahrzehnten weichen die strengen Regeln des korrekten Einsatzs auf, und es wird immer mehr auch in Form eines typografischen Stilmittels verwendet.

Das Und-Zeichen und seine Form

Form und Ausprägung des Zeichens unterscheiden sich abhängig von der gewählten Schrift stark. Während man bei manchen Schriften sogar noch das e und t zu erkennen vermag, hat sich bei anderen Schriften die Form weit weg entwickelt vom Ursprung und ist teilweise auch nur im Kontext als ein &-Zeichen zu erkennen.

Wenige Zeichen bieten so ein Überraschungsmoment wie das &-Zeichen. Während in manchen Schriften das Zeichen gar nicht vorhanden ist, kann es in anderen Schriften so geformt sein, dass es absolut nicht zum Stil der restlichen Zeichen passt. Deswegen gehört es auch immer wieder zur Praxis des Grafikers, das &-Zeichen in einer anderen Schrift auszuzeichnen als den Rest des Textes, damit eine optische Einheit entsteht.

Das Und-Zeichen im Einsatz

Das Und-Zeichen hat eine stärkere Wirkung als das einfache „und“. Laut Duden, der sich wiederum auf die DIN-Norm bezieht, ist der Einsatz des Zeichens deutlich beschränkt, und zwar ausschließlich auf den Einsatz bei Firmenbezeichnungen – deswegen ja auch sein Name. Man verwendet es also – in der deutschen sowie in der englischen Sprache – in erster Linie dann, wenn man mehrere Namen zu einem Firmennamen zusammenzufügen und dieses Konstrukt optisch unterstreichen möchte. Beispiele hierfür gibt es viele, beispielsweise H&M, Villeroy & Boch, Miles & More, Peek & Cloppenburg, ace & tate, DOLCE & GABBANA und viele mehr. Auch viele Zeitschriften schmücken sich mit dem Zeichen im Titel, so zum Beispiel Computer & Automation, Essen & Trinken, Familie&Co oder Leben & Tod.

Eine Ausnahme stellt die Schreibweise „GmbH & Co. KG“  dar. Hier handelt es sich nicht um einen Firmennamen, sondern um eine Rechtsform, deren offizielle Schreibweise mit dem &-Zeichen korrekt ist.

Wo das Und-Zeichen auch noch funktionert

In den letzten Jahrzehnten ist in der Praxis der Einsatzbereich etwas aufgeweicht. Gegebenenfalls kann es auch bei feststehenden Kombinationen wie B&B (für Bed and Breakfast) verwendet werden. Auch zur Verdeutlichung von Zusammengehörigkeiten bei Aufzählungen lässt sich gegebenenfalls ein Auge zudrücken, also die „Kategorien Essen & Trinken und Draußen im Grünen“ kann eventuell sinnvoll sein. Auf der stilistischen Kippe stehen Schreibweisen wie „Marketing & Sales“.

Kein guter Stil

Auch wenn das Und-Zeichen „und“ bedeutet, sollte man es auf keinen Fall mit dem alltäglichen „und“ in normalen Texten gleichsetzen. Häufig ist es in Überschriften, Titeln oder Verweisen zu sehen, auch wenn es da nichts verloren hat. Es wirkt weder automatisch elegant, noch zählt das Argument des Platzsparens. Nicht zuletzt ist zu beachten, dass es eine andere Wirkung hat als das profane „und“. Ein &-Zeichen zwischen zwei Worten verleiht den Begriffen davor und danach eine besondere Aufmerksamkeit, und genau deswegen wird es eingesetzt. Falsch hingegen ist die Annahme, dass das Zeichen durch seine Kürze Texte besser lesbar macht. Selbstredend sollten Sie in Fließtexten komplett darauf verzichten. Inhaltlich hat es hier nichts verloren, und zudem erschwert das Zeichen den Lesefluss. Wer unbedingt Platz sparen möchte, kürzt das „und“ mit einem „u.“ ab.

Das & als Schmuck

Neben dem Einsatz als kaufmännisches Und im Firmennamen gibt es aber einen zweiten, großen Anwendungsbereich: als schmückendes Element. Je nach Schrift hat das & Charme und Charakter und kann als typografischer Schmuck dienen. Jeder kennt die Hochzeitseinladung von „Peter & Mary“ statt von „Peter und Mary“. Während es hier sogar noch inhaltlich halbwegs nachvollziehbare Gründe für das &-Zeichen denkbar sind, kann es tatsächlich auch aus rein ästhetischen Gründen eine Gestaltung bereichern.

Feinjustierung beim Und-Zeichen

Da es keine Rechtschreibregeln zum Einsatz des Und-Zeichens gibt und zudem die Formen des Zeichens so stark auseinandergehen, sollten man die Räume vor und nach dem Zeichen optisch und typografisch abwägen. Grundsätzlich gilt: Steht vor und nach dem Zeichen ein Wort, gilt es, mit einem Leerzeichen zu arbeiten – ein geschütztes Leerzeichen verhindert eine ungewollte Zeilentrennung an dieser Stelle. Handelt es sich aber zum Beispiel nur um einen Buchstaben vor und nach dem &, kann man mit einem sehr kleinen oder auch ohne Abstand arbeiten. Besonders dann, wenn das Und-Zeichen als schmückendes Objekt eingesetzt wird, empfiehlt sich die Platzierung anhand von ästhetischen Kriterien.

 

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