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Was wird in Lettland an Weihnachten gegessen? Was schenkt man sich in Griechenland am Heiligen Abend? Zwischen all den Traditionen nimmt man natürlich auch etwas aus seiner neuen Heimat an. Die persönlichen Statements verraten Ihnen, wie schnell Deutschland zur neuen Heimat werden kann und was es als neuen Wohnsitz ausmacht!

 

Es ist eine polnische Tradition eine geweihte Oblate als Zeichen der Versöhnung, Liebe, Freundschaft und des Friedens am Heiligen Abend in der Familie zu teilen. Jeder bricht sich ein Stückchen der Oblate ab und teilt sie mit allen Anwesenden, wobei man sich gegenseitig Wünsche zuspricht. Am meisten freue ich mich aber darauf, die leuchtenden Augen meines Sohnes am Heiligabend zu sehen, während Frank Sinatras „Jingle Bells“ durch Küche, Ess- und Wohnzimmer schallt.

Zum Abendessen werden traditionell eigentlich zwölf verschiedene Gerichte zubereitet – das schaffe ich aber nicht. Unser Kompromiss auf dem polnisch-fränkischen Weihnachtstisch ist stattdessen: Karpfen. Das ist tatsächlich auch ein traditionelles Weihnachtsessen in Polen!

Franken ist zu meiner Heimat geworden. Selbstverständlich vermisse ich auch ein paar Sachen aus Polen, aber die immateriellen wichtigen Dinge trage ich im Herzen. Und alles andere kann ich auch einfach online bestellen!

Urszula Lang ist gebürtige Polin und seit mehr als zehn Jahren in Deutschland. 

 

Ich erinnere mich noch gut daran, wie die Kinder im Dorf immer von Haus zu Haus gegangen sind und von der Weihnachtsgeschichte gesungen haben. Dabei werden den Familien auch Glückwünsche ausgesprochen. Wenn ich an Plätzchenspezialtäten denke, fallen mir spontan „Kourabiédes“ (κουραμπιέδες) ein, das sind mürbe Mandelplätzchen mit viel Puderzucker.

Auf die Geschenke mussten wir immer bis Neujahr warten. An Weihnachten selbst wurde nur gemeinsam mit der Familie gegessen und man hat sich die Erlebnisse des letzten Jahres erzählt.

Mindestens einmal im Jahr besuche ich meine Familie und Freunde in Griechenland und mache dort Urlaub. In Deutschland habe ich aber einen sicheren Arbeitsplatz gefunden. Man könnte sagen: Griechenland hat die Sonne für mich, Deutschland finanzielle Stabilität.

Georgios Longros kommt aus Griechenland und ist seit 2015 Druckhelfer bei diedruckerei.de.

 

 

In Lettland zieht man am Heiligabend einen Holzbalken aus Eiche von Haus zu Haus und verbrennt diesen anschließend, um symbolisch alles Schlechte in den Häusern auszulöschen und der Sonne neue Kraft zu geben. Die Sonne findet auch am Tannenbaum einen Platz, denn dieser wird mit zahlreichen Strohsternen geschmückt, die an die Sonne erinnern sollen. Ein lustiger Fakt: Wir gehen nicht wie in Deutschland zum Händler und suchen uns dort einen Baum aus. Wir schlagen unsere Weihnachtsbäume im Wald selbst! Jedem Haushalt steht jährlich ein Baum kostenlos zu – Man muss ihn nur aus dem Wald holen.

Das Essen ist mächtig und vielfältig! Neben Blutwurst, Sauerkraut, Erbsen, Bohnen, „Pírági“ (Speckkuchen) und Schweinebraten, gibt es manchmal auch Fisch. Wer an Weihnachten neunmal isst, so besagt es die Tradition, soll im nächsten Jahr reich und glücklich werden.

Deutschland, und damit mein Wohnort Neustadt a.d. Aisch, bedeuten für mich Stabilität und Sicherheit. Ich bin nun seit fünf Jahren hier und auch wenn Lettland mein Herkunftsland ist und ich viele Kindheitserinnerungen von dort mitnehme, fühle ich mich hier wie „zu Hause“.

Martins Sprogis ist Auszubildender der Mediengestaltung bei diedruckerei.de.

 

Die Nachbarskinder waren immer etwas neidisch auf meine Geschenke am 24. Dezember, der „Noche Buena“. Auf Gran Canaria gibt es die große Bescherung nämlich erst am 6. Januar zu „Reyes“ (Heilige Drei Könige). Auch wenn wir elf Jahre dort gewohnt haben, haben wir immer ziemlich deutsch Weihnachten gefeiert.

Am liebsten mochte ich immer „Turrón“. Das sind quasi spanische Weihnachtsplätzchen. Echte Plombenzieher mit Mandeln! Zum spanischen Weihnachtsfest gibt es viele öffentliche Veranstaltungen und Umzüge in den Städten zu sehen. Diese sind bunt geschmückt, viele tragen traditionell Tracht und es wird viel getanzt.

Da ich ursprünglich in Fürth geboren bin und auch meine Familie in der Umgebung lebt ist Deutschland für mich mein zu Hause und meine Heimat. Dennoch hat mich die Zeit auf Gran Canaria sehr geprägt und es ist nach wie vor eines meiner Lieblingsreiseziele.

Simone Weller lebte elf Jahre lang mit ihren Eltern auf Gran Canaria.

 

Da meine Eltern aus Polen sind, feiern wir sehr traditionell Weihnachten, wie in Polen. Am 24. Dezember fasten wir den Tag über und essen erst, wenn der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Wir teilen ebenfalls die geweihte Oblate miteinander und bekommen sie auch von polnischen Freunden und Familienmitgliedern aus aller Welt zugeschickt.

Ein Gedeck am Essenstisch wird immer frei gelassen. Es wird zwar Teller und Besteck angerichtet, aber niemand setzt sich auf diesen Platz. Er ist symbolisch für Bedürftige und Verstorbene reserviert. Und es ist noch etwas an unseren Gedecken besonders: Jeder hat ein bisschen Heu unter seinem Teller. Das soll an Jesus erinnern, der auch auf Heu in der Krippe geboren ist.

Ich fühle mich sehr verbunden mit Polen, obwohl ich in Nürnberg geboren bin, und kann mir nicht vorstellen all die Traditionen irgendwann nicht mehr zu pflegen. Ich habe zum Beispiel auch eine getrocknete Fischschuppe in meinem Geldbeutel. So soll ich vor Armut geschützt sein und mein Geldbeutel niemals leer werden.

Martin Kosinski arbeitet seit fünf Jahren bei diedruckerei.de im Offsetdruck.

 

Ich komme aus Lyon in Frankreich, wo die Krippe mit den „Santons de Provence“ ganz bekannt ist. Die kleinen bemalten Figuren aus Ton tummeln sich in der Krippe und erzählen alle ihre eigene Geschichte. Zum Beispiel gibt es neben Maria, Josef und dem Christuskind auch einen Blinden und seinen Sohn, einen Jäger und seinen Hund, ein Pärchen Arm in Arm unter einem Regenschirm, Mireillle, die weggelaufen ist und von ihrem Vater gesucht wird und viele mehr. Sie bringen alle dem Christuskind ihre Geschenke und erleben einige Wunder auf Ihrem Weg dorthin.

Wenn es um das französische Weihnachtsessen geht, wird kein Geld gespart. Champagner, Hummer, Stopfleber… es wird üppig aufgetischt. Gegessen wird zu Hause im Kreis der Familie.

Frankreich ist und bleibt mein Bezugspunkt. Dort aber wieder zu leben kann ich mir nicht vorstellen. Ich schätze am Nürnberger Raum und damit auch an Deutschland, dass ich hier frei und sicher leben kann. Ich habe mich gut eingelebt!

Odile Simonet ist Kundenserviceberaterin bei diedruckerei.de in Fürth.

 

diedruckerei.de wünscht Ihnen und Ihrer Familie eine besinnliche Weihnachtszeit! ?