Das at-Zeichen wird auch E-Mail-Zeichen oder Klammeraffe genannt, mit dem Zeichen @ geschrieben und hat eine steile Karriere hinter sich. Während es schon seit dem Mittelalter im Einsatz und in den Siebzigern ein Schattendasein in der Programmiersprache führte, ist es durch seine Verwendung in der E-Mail-Adresse inzwischen jedem bekannt. Genau genommen ist es zwingend notwendig, um innerhalb der E-Mail-Adresse den Benutzernamen von der Domain zu trennen.

Der Einsatz des at-Zeichens

Warum gerade das at-Zeichen die Verbindung von Benutzer und Domain darstellt, hat eine logische Erklärung. Ray Tomlinson, der Erfinder der E-Mail, benötigte ein Zeichen, das möglichst wenig anderweitig beschäftigt war, und das at-Zeichen hat die Kriterien erfüllt. Übersetzt man das englische „at“ mit „bei“, passt das Zeichen auch inhaltlich perfekt, da ja üblicherweise Max Mustermann, der bei der Firma Beispielfirma arbeitet, eine Adresse namens m.mustermann@beispielfirma erhält. E-Mail-Anwender mit Adressen wie von Google, Apple oder Gmx sind von dieser Logik natürlich ausgeschlossen.

Weitere Einsatzgebiete des at-Zeichens

Weiterhin trifft man es auch dort, wo auf das Internet verwiesen werden soll, also als Namensbestandteil eines Internetcafes oder andere Bereiche rund um das Internet. Durch die Übersetzung des „at“ mit „an“ wird es im Schriftverkehr verwendet, um eine Person gezielt anzusprechen. Wer beispielsweise eine E-Mail an mehrere Empfänger sendet und ein Teil der Nachricht speziell an einen der Empfänger gerichtet ist, arbeitet gerne mit der Variante „@Hans:“.

Zudem gibt es auch Programme oder Dienste, die das at-Zeichen für bestimmte Funktionen vorgesehen haben. Twitter oder Facebook verarbeiten es als Identifizierung, wenn es direkt vor dem Benutzernamen steht. Der Einsatzbereich wird immer wieder erweitert. Inzwischen verwenden es die Spanier beim Gendern, indem sie es als Platzhalter für ein „a“ bzw. ein „o“ einsetzen. Gestalter verwenden es auch als schmückendes Element mit der Gewissheit, dass jeder Betrachter ähnliche Assoziationen hat. Das E-Mail-Zeichen hat es inzwischen in das Morsealphabet geschafft, und auch das Handelsregister akzeptiert ein @ im Namen mit der Begründung, dass es sich als „at“ aussprechen lässt.

Form des at-Zeichens

Das at-Zeichen besteht aus einem kleinen a, an dessen Ende ein Bogen ansetzt. Der Bogen verläuft gegen den Uhrzeigersinn nach links und endet kurz vor dem Start, ist also nicht geschlossen. Der Bogen ragt unten leicht unter die Grundlinie und nach oben in den Bereich der Oberlängen; das Erscheinungsbild unterscheidet sich aber selbstredend bei jeder Schrift.

Tastaturbelegung: Wie taste ich das at-Zeichen?

Schreibregeln in der Mikrotypografie

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